In der dritten Phase der Bürgerbeteiligung zum neuen Nahverkehrsplan liegt der Fokus auf Barrierefreiheit im öffentlichen Personennahverkehr. Interessierte sind auch weiterhin eingeladen sich über die interaktive Karte zu informieren, Anregungen zu geben und eigene Vorschläge einzubringen.
Mobilität ist eine Grundvoraussetzung für Teilhabe und Lebensqualität – für Seniorinnen und Senioren, Familien und Reisende gleichermaßen. Damit der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) für alle Menschen uneingeschränkt nutzbar ist, spielt Barrierefreiheit eine entscheidende Rolle. Nur ein barrierefreier ÖPNV ermöglicht eine selbstständige Teilhabe am gesellschaftlichen Leben für alle Altersgruppen.
Das seit Januar 2022 geltende Personenbeförderungsgesetz schreibt vor, dass der ÖPNV vollständig barrierefrei sein muss. Ausnahmen von der Forderung können in den Nahverkehrsplänen getroffen werden. Barrierefreiheit kommt nicht nur Menschen mit Behinderungen zugute, sondern auch Seniorinnen und Senioren, Eltern mit Kinderwagen sowie Reisenden mit schwerem Gepäck. Darüber hinaus steigert ein barrierefreier ÖPNV die Attraktivität des gesamten Verkehrssystems.
Was umfasst Barrierefreiheit im ÖPNV?
- Infrastruktur am Haltestellenumfeld: Stufenlose Zugänge zu Haltestellen und Bahnsteigen, angepasste Neigungen, taktile Leitsysteme für Sehbehinderte
- Fahrzeuge: Niederflurige Straßenbahnen und Busse mit breiten Türen, Rampen für den Einstieg, Sonderflächen für Rollstühle, Kinderwagen und Fahrräder
- Fahrgastinformation: Kombination aus akustischen und visuellen Informationen (Zwei-Sinne-Prinzip), Leitsysteme für Sehbehinderte, leicht verständliche Bedienfelder und einfache Sprache – auch im digitalen Bereich
- Service: Umfassend geschultes Personal, einfach verständliche Tarifmodelle sowie barrierefreie Ersatzverkehre bei Ausfällen
Im Rahmen der aktuellen Beteiligung zum neuen Nahverkehrsplan des Landkreises Oder-Spree werden von Nutzerinnen und Nutzern fehlende barrierefreie Zugänge kritisiert. So stehen Haltestellen oft „auf der Wiese“, an Wochenenden werden trotz reduziertem Fahrplan Reisebusse mit Stufen eingesetzt, und die Verständigung mit dem Fahrpersonal gestaltet sich schwierig, wenn Sprachbarrieren bestehen.
Mit dem neuen Nahverkehrsplan setzt sich der Landkreis zum Ziel, das Bewusstsein für barrierefreie Mobilitätsgestaltung zu stärken und ein Angebot zu schaffen, das allen Bürgerinnen und Bürgern gerecht wird.
Zur Online-Beteiligung
Machen Sie mit und teilen Sie Ihre Ideen und Wünsche zur Weiterentwicklung des Nahverkehrs in Oder-Spree bis zum 30.09.2025 direkt auf unserer interaktiven Karte: https://eu.remix.com/project/7e78de9b