Wo früher Poststraßen die Region durchkreuzten und für Entwicklung sorgten, sind heute gute Straßen, Schienen- und Wasserwege unentbehrlich für einen attraktiven Wirtschaftsstandort, für Unternehmen und Einwohner.
Für Ostbrandenburg haben leistungsfähige Verkehrsinfrastrukturen durch die hier verlaufenden transeuropäischen Verkehrskorridore eine besondere Rolle: Die hiesigen Transitstrecken sind für die Region nicht nur Ausdruck ihrer zentralen Lage, sondern bedeuten gleichzeitig eine enorme Verkehrsbelastung.
Ein Bündnis aus der kreisfreien Stadt Frankfurt (Oder), den Landkreisen Märkisch-Oderland und Oder-Spree sowie der IHK Ostbrandenburg fordern deshalb eine deutlich höhere Anerkennung für die Region durch das Bundesverkehrsministerium.
„Was wir jetzt brauchen für unsere Region, ist so etwas wie das Verkehrswegeplanungsbeschleunigungsgesetz für den Osten Anfang der 90er“, sagt Robert Radzimanowski, Leiter Regionalpolitik bei der IHK Ostbrandenburg. „Seinerzeit fielen Raumordnungsverfahren weg, galten für Genehmigungen kurze Fristen und Klagemöglichkeiten wurden auf eine Instanz eingedampft.“
Insbesondere die Ost-West Strecken – wie die Ostbahn auf der Schiene oder die Bundesautobahn 12 – sowie die Bundesstraße 1 sollen zügig ausgebaut werden, um ihrer verkehrlichen Bedeutung gerecht werden zu können.
Für das Bündnis fordert Sascha Gehm, 1. Beigeordneter des Landkreises Oder-Spree:
„Die Bundesregierung hat deutlich mehr Geld für die Infrastruktur in Aussicht gestellt. Wir fordern nun: Dieses Geld muss auch in der Region Oderland-Spree ankommen.“
Aus Sicht des Landkreises Märkisch-Oderland sagt der Wirtschaftsbeigeordnete Rainer Schinkel:
„Auch unsere Landesstraßen befinden sich zum Teil in einem katastrophalen Zustand. Sie brauchen mehr Aufmerksamkeit und schlichtweg mehr Geld. Hier muss das Land Brandenburg endlich ein Konzept erarbeiten, wie diesem eklatanten Defizit nachhaltig zu begegnen ist.“
Potenzial für Verkehrsverlagerungen hat die Wasserstraße. Mit dem Oder-Spree-Kanal durchkreuzt eine wichtige Ost-West-Verbindung die Region. Ein Binnenschiff ersetzt bis zu 100 Lastkraftwagen, aber durch die noch immer nicht ausgebaute Schleuse Fürstenwalde stockt die so wichtige Verlagerung auf die Wasserstraße.
Wolfgang Rump, Leiter der Regionalen Planungsstelle Oderland-Spree, nennt für die zügige Umsetzung von Infrastrukturprojekten gute Beispiele aus dem Umfeld der Tesla-Gigafactory in Grünheide:
„Um hier den gestiegenen Verkehrsanforderungen gerecht zu werden, wurde die Werksanbindung über die L38 erweitert. Der Bau des neuen Bahnhofs für Fangschleuse setzt neue Maßstäbe im Infrastrukturausbau.“
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Hintergründe und weitere konkrete Projekte im Infrastrukturatlas Ostbrandenburg: http://ihk-obb.de/atlas
Die IHK Ostbrandenburg ist die größte Interessenvertretung der Wirtschaft zwischen Schwedt und Eisenhüttenstadt, zwischen Berlin und der Oder.