Im November 2025 rückt in Frankfurt (Oder) und Słubice unter dem Motto „Grenzerfahrungen“ einen Monat lang die Vielfältigkeit der politischen Bildung in den Mittelpunkt.

Mehr als 40 Veranstaltungen an 17 verschiedenen Orten laden Menschen jeden Alters dazu ein, sich mit Demokratie, Geschichte und aktuellen gesellschaftlichen Fragen auseinanderzusetzen. Es gibt Vorträge, Diskussionen, Stadtspaziergänge, Ausstellungen, Konzerte und vielgestaltige Mitmachformate auf beiden Seiten der Oder. Der Besuch der Veranstaltungen ist – mit wenigen Ausnahmen – kostenfrei.

Im Fokus stehen dabei die großen Themen der Gegenwart, gesellschaftliche Spannungen, die Krise der Demokratie, historische Brüche und immer wieder die Frage, wie sich das Miteinander aktiv gestaltet lässt. Dabei geht der Blick regelmäßig über die Grenze. Die Erfahrungen der jeweils anderen Seite aus Polen und Deutschland fließen in viele Veranstaltungen ein.

Auszüge aus dem Programm

  • Diskussionen, Lesungen und Vorträge mit Expertinnen und Experten beider Länder – zu Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Desinformation und zivilgesellschaftlichem Engagement
  • Workshops und Projekttage für Schulen, bspw. zur Geschichte
  • Themen-Spaziergänge und Stadtführungen auf beiden Seiten der Oder – zu Erinnerungsorten, „Stolpersteinen“ oder historischen Schauplätzen
  • Ausstellungen, z. B. im Frankfurter Stasi-Archiv „Fußballfans im Blick von Volkspolizei und Stasi“ oder „Einige waren Nachbarn“ im Museum Viadrina
  • Kulturformate, u. a. ein Workshop der Radikalen Töchter sowie ein Konzert der Band Kafvka
  • Gedenken an die Reichspogromnacht am 9. November und ein Gedenkkonzert des BSOF
  • Mitmachaktionen in der Innenstadt, bspw. das Dialog-Sofa, ein Infostand und ein Kickerturnier am 7. und 8. November in den Lenné-Passagen

Das vollständige Veranstaltungsprogramm wird Anfang Oktober veröffentlicht.

Hintergrund

Konzipiert wurde der Monat der politischen Bildung von der Arbeitsgruppe für politisch-historische Bildung unter Leitung des Frankfurt-Słubicer Kooperationszentrums. Zahlreiche Institutionen, Initiativen und Einrichtungen aus Frankfurt (Oder) und Słubice gestalten das Programm mit, darunter die Europa-Universität Viadrina und das Collegium Polonicum, die Stadt- und Regionalbibliothek Frankfurt (Oder) und Stadtbibliothek Słubice, die Volkshochschule Frankfurt (Oder), das Bundesarchiv – Stasi-Unterlagen-Archiv Frankfurt (Oder), der StadtSportBund Frankfurt (Oder) e.V., das Museum Viadrina, die Jüdische Gemeinde Frankfurt (Oder), die Pewobe gGmbH, die Messe- und Veranstaltungs GmbH und das Miejski Słubicki Ośrodek Kultury SMOK, das Kleist Forum, das Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt, der KUKURYKU e. V., die Evangelische Kirchengemeinde Frankfurt (Oder)-Lebus, die Karl Dedecius Stiftung, der Kleines Kino e.V., die Lokale Partnerschaft für Demokratie – Frankfurt (Oder), der Verein Talenciaki, der Demokratie & Integration Brandenburg e. V., die RAA Brandenburg sowie weitere engagierte Partnerinnen und Partner der Doppelstadt.

Der Monat der politischen Bildung wird im Rahmen des Projekts „Bildungsbrücken bauen“ (2023–2026) von der Stadt Frankfurt (Oder) durchgeführt. Gefördert wird das Projekt durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie die Europäische Union (Europäischer Sozialfonds – ESF Plus) im Rahmen des Programms „Bildungskommunen“.

Warum politische Bildung? Politische Bildung stärkt demokratische Kompetenzen, vermittelt Wissen über politische Prozesse und fördert die Teilhabe. Sie ist unparteiisch, jedoch nicht wertfrei. Sie orientiert sich an den Grundwerten der freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Ziel ist es, Menschen zur aktiven Mitgestaltung der Gesellschaft zu befähigen – insbesondere dort, wo der gesellschaftliche Zusammenhalt gefährdet ist.