3 Sprachen, 8 Euroregionen, viele gemeinsame Anliegen
Die Euroregion PRO EUROPA VIADRINA (ER PEV) war am Dienstag, 24.10.2023, Gastgeber für ein Treffen von 8 Euroregionen des deutsch-tschechischen und des deutsch-polnischen Grenzgebietes. An diesem Treffen im Collegium Polonicum nahmen 20 Vertreter dieser Euroregionen in Präsenz und 4 weitere online teil.
Herr Rainer Schinkel, Vorsitzender des deutschen Trägervereins der ER PEV, hob in seiner Begrüßung hervor, dass die Grenzregionen von Deutschland mit Polen und Tschechien eine gemeinsame Geschichte verbindet und ähnliche Herausforderungen gemeinsames Handeln nahelegen. Wie viele andere dieser Euroregionen begeht auch die Euroregion PRO EUROPA VIADRINA in 2023 ihr 30. Gründungs-Jubiläum. Somit freue er sich, die Geschäftsführer und Mitarbeiter der deutschen, polnischen auch tschechischen Geschäftsstellen dieser 8 Euroregionen hier begrüßen zu können und dankte ihnen für die sehr gute Zusammenarbeit und die vielen gemeinsamen Initiativen. So ging er beispielhaft auf das gemeinsame Auftreten der Euroregionen gegenüber der Europäischen Kommission in 2017 ein, in dem die Bedeutung der Kleinprojekteförderung durch die EU für unsere Grenzregionen untersetzt wurde (nunmehr sind Kleinprojektefonds (KPF) in EU-Verordnungen fest verankert und stehen auch in Zukunft zur Unterstützung der grenzübergreifenden Zusammenarbeit zur Verfügung).
Rainer Schinkel zählt weitere Beispiele gemeinsamen Handelns auf, so den „Offenen Appell der deutsch-polnischen Grenzregion“ (2021) angesichts der Grenzschließungen während der Covid-19-Pandemie, den „Offenen Appell zur Oder“ anlässlich des verheerenden Fischsterbens im Odereinzugsgebiet (2022) oder das gemeinsame Schreiben aller 8 Euroregionen an die deutsche Bundesregierung „Ost-Europa-Takt“ zur Verbesserung der grenzübergreifenden Schienenverkehrsverbindungen nach Polen und Tschechien (2023). Vor diesem Hintergrund blicke er optimistisch in die Zukunft und freue sich auf den Austausch heute, so Schinkel.
Anschließend stellten die beiden GFs der ER PEV, Krzysztof Szydłak und Toralf Schiwietz die ER PEV, ihre Aktivitäten und den Stand der Vorbereitung der künftigen Kleinprojektefonds-Förderung im Programmgebiet Brandenburg – Lubuskie vor. Dem schloss sich ein intensiver Austausch zur Situation und zu den Verfahren der Förderung von Kleinprojekten in den einzelnen Euroregionen an, die sich in vielen Fällen deutlich unterscheiden, obgleich die EU-Verordnungen für alle Programmgebiete gleichermaßen gelten. So wurden die Fragen zur Trägerschaft der KPF-Projekte, deren Förderschwerpunkte und die Höhe der maximalen Fördersätze, die Methodologie zur vereinfachten Abrechnung über Pauschalen und Fragen zur Vorfinanzierung über Vorschüsse diskutiert. In Bezug auf die Frage zur Vorfinanzierung ergab sich hierbei schnell der Ansatz für ein erneut gemeinsames Vorgehen, den Steffen Schönicke, GF der ER Egrensis, Arbeitsgemeinschaft Sachsen/Thüringen, in seinen Schlussworten aufgriff. Ähnlich dem Programmgebiet Brandenburg-Lubuskie sollten auch in allen anderen Grenzregionen, Vorschüsse zur Absicherung der KPF-Projekte ermöglicht werden.
Steffen Schönicke, der mit der ER Egrensis die regelmäßigen Treffen der deutsch-tschechischen und deutsch-polnischen Grenzregionen initiierte, freute sich über den auch heute umfangreichen und tiefgreifenden Austausch an Erfahrungen, von denen alle Teilnehmer profitieren, und stellte die Aufrechterhaltung dieser Art von Dialog der Euroregionen in Aussicht, der sich schon jetzt als Netzwerk der deutsch-tschechischen und deutsch-polnischen Euroregionen erwies.
Toralf Schiwietz (GF); Euroregion PRO EUROPA VIADRINA, Mittlere Oder e.V.
Frankfurt (Oder), 30.10.2023