Als Universitäts- und Handelsstadt war Frankfurt (Oder) stets auch ein bedeutender Druck- und Verlagsort. Durch den Wegzug der Universität im Jahr 1811 und die Entwicklung Frankfurts zur Verwaltungsstadt veränderte sich auch die Verlagslandschaft. Nachdem die Neumärkische Regierung ihren Sitz von Küstrin nach Frankfurt (Oder) verlegte, zog 1813 auch die Hofbuchdruckerei Trowitzsch & Sohn von dort in die neue Provinzhauptstadt. Als eines der bedeutendsten preußischen Verlagshäuser erlangte Trowitzsch & Sohn in Frankfurt vor allem Bedeutung durch den Druck und Verlag des Amtsblattes der Provinzialregierung, des Frankfurter Patriotischen Wochenblattes sowie der Frankfurter Oderzeitung.

Das von Professor Christian Wilhelm Spieker herausgegebene Frankfurter Patriotische Wochenblatt erschien ab 1811 wöchentlich, während der Handelsmessen täglich. Die Wochenzeitung druckte sowohl das wirtschaftliche, gesellschaftliche und kulturelle Tagesgeschehen ab als auch historische Darstellungen und Quellen. Aufgrund der stetigen Zunahme an Nachrichten ging dieses Wochenblatt 1880 in die täglich erscheinende „Frankfurter Oderzeitung“ über. Diese war die wichtigste Zeitung für das östliche Brandenburg beiderseits der Oder. Am 15. April 1945 erschien die letzte Ausgabe. Bedingt durch die kriegsbedingten archivischen Überlieferungslücken, vor allem für das 19. und die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts, bilden das Frankfurter Patriotische Wochenblatt und die Frankfurter Oderzeitung eine der wichtigsten Quellengrundlage zur Stadt- und Regionalgeschichte.

Mit Fördermitteln des brandenburgischen Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur wurde die technische Infrastruktur geschaffen, um digitalisierte Zeitungen online verfügbar zu machen. Die Frankfurter Oderzeitung bildet den Anfang des Digitalen Zeitungsarchivs. Sie ist über die Website des Stadtarchivs erreichbar. In den kommenden Jahren werden weitere Zeitungen digitalisiert und online zur Verfügung gestellt.