Der Landkreis Oder-Spree plant eine umfassende Neuaufstellung seiner kommunalen Gesellschaften im Gesundheits- und Pflegebereich. Zukünftig sollen der Rettungsdienst des Landkreises, seine Seniorenheime sowie das Oder-Spree-Krankenhaus in Beeskow mit seinen ergänzenden Angeboten im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) unter dem Dach der GesundVerbund Oder-Spree GmbH zusammengeführt werden. 

Durch die Zusammenführung von Verwaltungsstrukturen der Gesellschaften, eine zentrale Beschaffung und gemeinsame Nutzung von Infrastruktur sind Synergieeffekte und Einsparungen von mehreren Hunderttausend Euro im Jahr zukünftig möglich. Darüber hinaus ist insbesondere Ziel der Neuordnung, die bisher vergleichsweise kleinen Gesellschaften stabiler und resilienter zu machen, um auf gesetzliche oder andere Veränderungen sowie Personalausfälle weniger anfällig zu reagieren. Der Landkreis will mit der neuen Struktur auch dem Fachkräftemangel und den finanziellen Herausforderungen im Gesundheitswesen entgegentreten. Die Bürgerinnen und Bürger werden von abgestimmten Versorgungsstrukturen, kürzeren Kommunikationswegen und somit von einer nahtlosen Betreuung entlang der gesamten Versorgungskette profitieren.

Das in den vergangenen Monaten weiter ausgearbeitete Konzept des Gesundheitsverbunds wurde am 1. Oktober im Kreisausschuss vorgestellt. Dies stellt den Auftakt für die Beratung in den Ausschüssen des Kreistags dar. Die Beschlussfassung ist für den Kreistag am 3. Dezember vorgesehen.
 

Dazu führt Landrat Frank Steffen aus: „Mit der Schaffung des Gesundverbundes Oder-Spree sichern wir die Qualität des Angebotes, erhöhen die Resilienz und steigern die Effizienz. Ziel ist die Sicherstellung einer umfassenden und flächendeckenden Versorgung der Bevölkerung mit Gesundheitsleistungen auch in Zukunft. Wir schaffen mit dem Verbund zudem die Strukturen, damit sich der Landkreis zukünftig bei Bedarf noch stärker im Bereich Gesundheit und Pflege engagieren kann. Damit leistet der Kreis seinen Beitrag, um auf die Herausforderungen im Gesundheitswesen zu reagieren.“


Der Landkreis Oder-Spree ist bisher jeweils 100-prozentiger Gesellschafter der Rettungsdienst Oder-Spree GmbH, der Oder-Spree-Krankenhaus GmbH sowie der Seniorenheime im Landkreis Oder-Spree gGmbH. Diese Gesellschaften sollen zukünftig als Tochterunternehmen der GesundVerbund Oder-Spree GmbH weiterbestehen.

Der Landkreis Oder-Spree wird alleiniger Gesellschafter des Verbunds und hat damit weiterhin die volle Kontrolle. Für den Gesundheitsverbund wird als Kontrollgremium ein Aufsichtsrat gebildet, in dem insbesondere Kreistagsabgeordnete mitwirken. Die genaue Zusammensetzung des Aufsichtsrates wird in den Beratungen der Kreistagsgremien in den kommenden Wochen abzustimmen sein.

Unterdessen unternimmt der Landkreis derzeit weitere Schritte zur Sicherung des Oder- Spree-Krankenhauses in Beeskow. Dem Kreistag liegt eine Vorlage zur Beratung und Beschlussfassung vor, die eine Erhöhung der Kapitalrücklage der Gesellschaft im Jahr 2026 zum Inhalt hat. Damit soll die Liquidität der Gesellschaft sichergestellt werden, bis die Maßnahmen der bundesweiten Krankenhausreform greifen und die Finanzierung der Krankenhäuser in Deutschland auf solide Füße stellt. In den aktuell unsicheren Zeiten ist das ein wichtiges und klares Signal im Sinne der Sicherung der kommunalen Gesundheitsversorgung im Landkreis Oder-Spree.