
Deutsch-polnische Partnerschaften auf kommunaler Ebene ein Anker in der grenzübergreifenden Zusammenarbeit inmitten Europas
Knut Abraham, MdB und Koordinator für die deutsch – polnische zwischengesellschaftliche und grenznahe Zusammenarbeit der Bundesregierung, nutzte am 03.09.2025 seinen Besuch in Frankfurt (Oder) auch für ein Treffen mit Repräsentanten der Euroregion PRO EUROPA VIADRINA und der IHK Ostbrandenburg. Er wurde von Frau Anna Mołodciak, stellv. Vorstandsvorsitzende Stowarzyszenie Gmin Polskich Euroregionu „Pro Europa Viadrina”, Bürgermeisterin Gemeinde Kłodawa, Herrn Rainer Schinkel, Vorsitzender Euroregion PRO EUROPA VIADRINA, Mittlere Oder e.V., Beigeordneter Landkreis Märkisch-Oderland, und Frau Monique Zweig, Hauptgeschäftsführerin der IHK Ostbrandenburg, in der deutschen Geschäftsstelle der Euroregion zu diesem ersten Treffen herzlich empfangen.
Die Geschäftsführer der Trägervereine der Euroregion, Krzystof Szydłak und Toralf Schiwietz, stimmten die Teilnehmer in das Gespräch ein, indem sie einführend sowohl Struktur, Arbeitsweise und Projekte der Euroregion aber auch die Besonderheiten dieser Grenzregion, die Chancen und Potenziale sowie aktuelle Herausforderungen skizzierten. Besonders hervorgehoben wurde die Bedeutung, der im Rahmen der Klein-Projekte-Fonds sowie des Deutsch-Polnischen Jugendwerks realisierten Projekte. Ein zentrales Anliegen war der gemeinsame Appell aller 4 deutsch-polnischen Euroregionen an die Regierungen von Deutschland und Polen, die nationalen Anteile an der Finanzierung des Deutsch-Polnischen Jugendwerks zu erhöhen, um dem wachsenden Bedarf an Jugendbegegnungsprojekten gerecht zu werden.
Ein weiterer Schwerpunkt des Gespräches lag auf den bestehenden Grenzkontrollen und deren negativen Auswirkungen auf die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Verflechtungen unserer Grenzregion. Es gelte, die Belange der Grenzregionen bei nationalen Entscheidungen stärker zu berücksichtigen: Ferner wurden auch Möglichkeiten diskutiert, bestehende Hürden für die wirtschaftliche Zusammenarbeit z.B. im Rahmen von Experimentierklauseln abzubauen. Auch die grenzüberschreitende Infrastruktur war Thema des Austauschs. Von besonderer Bedeutung bleibt die Forderung der IHK Ostbrandenburg und der Euroregion, den deutschen Abschnitt der Ostbahn (Berlin – Kostrzyn – Gorzów Wielkopolski) in den „Vordringlichen Bedarf“ des Bundesverkehrswegeplans aufzunehmen. Dies würde die Finanzierung des zweigleisigen Ausbaus und der Elektrifizierung der Strecke ermöglichen. Darüber hinaus wurde von Herrn Schinkel der sechsspurige Ausbau der A12 sowie der Neubau der Oderbrücke der B1/DK22 zwischen Küstrin-Kietz/Kostrzyn einschließlich der hieraus resultierende Notwendigkeit für Anpassungen der Straßen auf deutscher Seite thematisiert.
Dank seiner internationalen und insb. auch im deutsch-polnischen Kontext eigenen, umfangreichen Erfahrungen zeigte sich Knut Abraham sehr interessiert und maß den vielen langjährigen Partnerschaften auf kommunaler Ebene eine große Bedeutung bei, die oft auch politisch schwierige Zeiten überdauerten und ein wesentliches Rückgrat der deutsch-polnischen Zusammenarbeit inmitten Europas sind. Er nahm das Angebot der Vertreter unserer Euroregion für ein baldiges nächstes Treffen gern an – dann auf polnischer Seite, z.B. in Gorzów Wlkp.
Weitere Infos
Mehr über die Euroregion PRO EUROPA VIADRINA erfahren Sie unter:
www.euroregion-viadrina.eu oder Facebook-Profil: https://www.facebook.com/euroregionviadrinaDE/