„Die gemeinsame Quelle feiern – das Band des Friedens knüpfen“! So lautet das Motto für den Festgottesdienst zum 900-jährigen Jubiläum der Gründung des Bistums Lebus. Er findet am Sonntag, den 28. September um 14 Uhr im Fürstenwalder Dom, der alten Bischofskirche des Bistums, statt. Je ein katholischer und evangelischer Bischof aus Polen und Deutschland, insgesamt vier, werden dabei sein, ebenso wie ein polnischer Kinderchor, die Kantoreien und Bläser aus Fürstenwalde, Ehrengäste und viele andere. Alle sind eingeladen! Aber wer kennt schon das Bistum Lebus, und wo liegt es eigentlich?!

Das Bistum Lebus war die erste christliche Kirche in der Region Oderland-Spree. Zu ihm gehörten Gebiete rechts und links der Oder in den heutigen Landkreisen Märkisch Oderland, Oderland-Spree und der Stadt Frankfurt (Oder) ebenso wie in der polnischen Wojwodschaft Lubuskie, die seinen Namen weiterträgt. Mit seiner Gründung im Jahr 1124/25 kam der christliche Glaube hunderte Jahre später in den Oderraum als in andere Gegenden Deutschlands. Und tatsächlich kam er auch nicht aus Deutschland, sondern aus Polen! Herzog Boleslaw III. veranlasste die Gründung des Bistums als Teil der Kirchenprovinz Gnesen in einer noch vorchristlich "heidnisch" geprägten Landschaft.

Im ersten Jahrhundert seines Bestehens lebten im Bistum vor allem polnische Menschen. Erst ab Mitte des 13. Jahrhunderts wanderten deutsche Siedler ein, bis im späten Mittelalter die Bewohnerschaft vor allem deutsch war und nach der Reformation evangelisch wurde. Damals endete die Geschichte des Bistums.

Viele Jahrhunderte, zwei Weltkriege und verschiedene Vertreibungen später leben nun im Oderraum wieder polnische und deutsche Menschen. Sie gehören der evangelischen und der katholischen Kirche und weiteren an, und in Deutschland haben viele keine Religion. In den letzten Jahrzehnten ist unter ihnen eine erstaunliche Gemeinschaft gewachsen, zwischen Verwaltungen, Sportvereinen und Kultureinrichtungen und hier und da auch zwischen Kirchengemeinden.  Aber können so unterschiedliche Menschen dauerhaft friedlich zusammenleben, vor allem, wenn es gesellschaftliche Stresstests, wie jetzt die populistisch veranlassten Grenzkontrollen, gibt?

Die Beantwortung dieser Frage, die Entdeckung von Gemeinsamkeiten und Zusammengehörigkeit, sind am 28.09.2025 in Fürstenwalde zu erleben. Im Anschluss an den Gottesdiensten ist jeder Teilnehmer herzlich willkommen an der großen Kaffeetafel.

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Grafik Touristinformation

Wann und wo?

Sonntag, 28. September 2025 | 14 Uhr 

Fürstenwalder Dom der alten Bischofskirche des Bistums Lebus